Gemeindediakonie

Geschäftsstelle Mülheim

Diakonisches Werk
im Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr

Hagdorn 1a
45468 Mülheim       [auf Karte anzeigen]

Tel.: (0208) 3003-255
Fax: (0208) 3003-280
E-Mail: gst[at]diakonie-muelheim.de

Öffnungszeiten:
montags, dienstags, donnerstags, freitags: 7.30 - 16.30 Uhr
mittwochs: 7.30 - 13 Uhr

Ansprechpartnerinnen:
Birgit Hirsch-Palepu, Geschäftsführerin
E-Mail: hirsch-palepu[at]diakonie-muelheim.de

Ellen Hirsch, Verwaltungsleiterin
E-Mail: hirsch[at]diakonie-muelheim.de

Sevgi Sari, Sekretariat
Email: sari[at]diakonie-muelheim.de



Die Gemeindediakonie

Wie schon die christliche Urgemeinde so ist auch heute die Kirchengemeinde Keimzelle und Zentrum für alle Impulse und Handlungen. Kirche und Diakonie kennen mittlerweile zwar differenzierte und weit entwickelte Organisationsformen, Zentrum und Ausgangspunkt bleiben aber die Gemeinden. Hier werden Impulse gegeben, hier findet das gemeinschaftliche Glaubensleben in Gemeinschaft statt; die Gemeinde ist Kraft- und Inspirationsquelle. Die Identität von Kirche und Diakonie findet in den Kirchengemeinden ihren Ursprungsort. In den Kirchengemeinden wird nicht nur verkündigt, es findet neben dem Gottesdienst und anderen Verkündigungsformen auch vielfältige diakonische Arbeit statt. Dazu tragen vor allem viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer bei, die im diakonischen Handeln ihrer persönlichen Einstellung Ausdruck verleihen. Im Alltag zwischen den Gemeindemitgliedern findet regelmäßig und stetig Diakonie statt. Der große deutsche Soziologe Niklas Luhmann hat das einmal als „wechselseitig helfenden Bedarfsausgleich“ bezeichnet und er hat damit nicht nur das Helfen als solches präzise definiert, sondern auch einen Großteil des diakonischen Handelns im Alltag.

Das diakonische Handeln in den Gemeinden geschieht nicht nur innerhalb der Gemeinde und zwischen den Gemeindemitgliedern selbst, vielfach gibt es Aktivitäten, die im örtlichen Einzugsbereich der Gemeinden relevant sind, angefangen von persönlichen Hilfeleistungen für Nachbarn, über besonderes Engagement für bestimmte gesellschaftliche Gruppen (z. B. Obdachlose) bis hin zu den Sammlungen von Geldspenden und Kollekten für Bedürftige.

In den Evangelischen Kirchengemeinden ist immer das Presbyterium das Leitungsorgan. Viele Presbyterien haben in ihrem Kreis einen Diakoniepresbyter bestimmt, der die vielfältige Arbeit initiiert, koordiniert und mit Leben füllt. In größeren Kirchengemeinden existiert oft – koordiniert durch den Diakoniepresbyter oder den Diakoniebeauftragten – ein Gemeindediakonieausschuss.  Schwerpunkt auch dieser gemeindlichen diakonischen Arbeit ist die Hilfe für und Unterstützung von bedürftigen Menschen im Bereich der Kirchengemeinden, vor allem z. B. der Besuchsdienst bei alten und kranken Gemeindemitgliedern.

Die moderne Gesellschaft des 21. Jahrhunderts ist von einer großen Komplexität geprägt. Dazu gehört eine besondere Schnelllebigkeit von allen Entwicklungen, die Verschärfung von Lebenslagen bis hin zum Zerreißen der Gesellschaft auf Grund der sich immer weiter öffnenden Schere zwischen Menschen in Armut und Menschen in Reichtum. Daraus folgt in unserem Sozialstaat das Erfordernis der Aktivität von Spezialisten und ausgebildeten Fachkräften in vielen Bereichen. Diese Erfordernisse lassen sich in der Regel nicht ehrenamtlich bewältigen, für kleinere Kirchengemeinden ist es nicht machbar, dafür eigene hauptamtliche Organisationsstrukturen zu entwickeln.
 
Daher haben sich seit geraumer Zeit neue und zeitgemäße Organisationsformen entwickelt. Insbesondere wurden in Zusammenschlüssen von Gemeinden aus dem dann größeren Bund, diakonische Einrichtungen gegründet, die in der Regel die örtliche Rolle eines Wohlfahrtsverbandes der Evangelischen Kirche wahrnehmen. Als Diakonische Werke mit eigener Satzung werden für die Kirchengemeinden im jeweiligen Kirchenkreis die Aufgaben ausgeführt.

Dabei ist große Achtsamkeit erforderlich, um die Aktivitäten der Gemeindediakonie mit der hauptamtlichen und professionellen Arbeit der örtlichen Diakonischen Werke in lebendiger Verbindung und vernetzter Kommunikation zu halten. Sicher sind gar nicht wenige Gemeinden dabei, neben ihren ehrenamtlichen Funktionen auch hauptamtliche professionelle Strukturen aufzubauen. In der Regel jedoch agiert man damit im Blick auf bestimmte Zielgruppen oder Aktivitäten, die eine besondere Bedeutung für das jeweilige Gemeindeleben haben. Diakonische Werke sind in der Regel in ihrem Aufgabenspektrum sehr viel breiter angelegt, um den komplexen Einzelanforderungen gesellschaftlicher Entwicklung gerecht zu werden. Die Gemeinden können von dem Vorhandensein von Diakonischen Werken sehr gut profitieren, zumal es in der Regel so ist, dass es sich dabei um „ihre Diakonischen Werke“ handelt.

Die Diakonischen Werke brauchen besonders stark die Anbindung an die Evangelischen Kirchengemeinden, denn hierher kommen die wichtigen Impulse an Glaubenskraft, Inspiration und Spiritualität. Die Diakonischen Werke benötigen die Gemeinden um nicht Teil einer professionellen Expertokratie zu werden, die ihre Wurzeln vergisst. Die Diakonie hat eine biblische Begründung, die Basis und das Gefäß der Entwicklung der Diakonie sind die Kirchengemeinden.

Es ist eine stetige Aufgabe der handelnden Personen – sowohl der Ehren- als auch Hauptamtlichen – in beiden Bereichen des kirchlichen Lebens aufeinander zuzugehen, lebendige Kontakte zu pflegen und auf der Grundlage eines gemeinsamen Grundverständnisses zu leben und zu arbeiten.



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