Offene Ganztagsschule

Ein Angebot des Diakonischen Werkes
im Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr

Hagdorn 1a
45468 Mülheim an der Ruhr    [auf Karte anzeigen]

Das Diakonische Werk ist erreichbar:
montags, dienstags, freitags: 7.30 - 16.30 Uhr
mittwochs: 7.30 - 13 Uhr
donnerstags: 7.30 - 18 Uhr

Ansprechpartner:

Birgit Hirsch-Palepu, Leiterin Abteilung Soziale Dienste
Tel.: (0208) 3003-225
E-Mail: hirsch-palepu[at]diakonie-muelheim.de

Michael John, OGS-Koordination
Tel.: (0208) 3003-213
E-Mail: john[at]diakonie-muelheim.de



Ehrenamtliche schenken Kindern ihre Zeit

OGS am Dichterviertel dankt drei ehrenamtlichen Helfern

Auf keiner Wunschliste an das Christkind wird es sich finden, aber größere Geschenke kann man nicht machen: Zeit, Aufmerksamkeit und Unterstützung. Drei Ehrenamtliche schenken eben das den Jungen und Mädchen, die vom fachkompetenten Team des Diakonischen Werkes in der OGS der Grundschule am Dichterviertel betreut werden, nicht nur zur Weihnachtszeit. Ingrid Müller, Adelheid Geppert und Detlef Kranz sind das ganze Jahr über für die Kinder da.

Wenn sie durch die Tür kommen, werden sie mit lautem Hallo begrüßt. Die Kinder, das haben alle drei festgestellt, freuen sich auf sie, einige warten gar sehnsüchtig – auf Frau Geppert, weil sie immer so tolle Bastelideen hat und auf Herrn Kranz, weil er ihnen eine Stunde lang etwas vorliest. Und auf Frau Müller ist rundum Verlass, sie hilft bei den Hausaufgaben, sie spielt, sie bastelt, sie hat immer ein offenes Ohr für die Kleinen. „Für uns und die Kinder“, sagt Petra Lohmar, hauptamtliche Mitarbeiterin des Diakonischen Werkes, „ist das eine absolute Bereicherung.“ Frischen Wind und frische Ideen brächten die Ehrenamtlichen mit, aber vor allem Zeit und die Möglichkeit, sich individuell mit einzelnen Kindern zu beschäftigen. Von dieser „persönlichen Betreuung“ und „anderen Ansprache“ profitierten die Schülerinnen und Schüler ungemein.

Und den drei Ehrenamtlichen ist es ein Bedürfnis zu helfen und sich einzubringen. „Ich hatte das Gefühl: Du musst irgendetwas machen“, sagt Ingrid Müller – und weil sie nicht im Altenheim helfen wollte, landete sie in der Schule und musste sich dort zunächst „an die Geräuschkulisse gewöhnen. Die Lautstärke war ein Schock.“ Der ist inzwischen überwunden. Heute springt sie da ein, wo sie gebraucht wird – und das ist durchaus wörtlich zu nehmen: „Im Sommer sind wir endlos Seilchen gesprungen. Da kommt man noch selbst in Form.“ Die „Lebendigkeit und Vielfältigkeit der Kinder“ zu erleben, empfindet sie als Bereicherung.

Adelheid Müller lernte die Grundschule am Dichterviertel durch ein Kind kennen, das sie betreute. Als der Junge schließlich die Schule wechselte, blieb sie bei der OGS. Zunächst richtete sie mit Jungen und Mädchen den Schulgarten her, inzwischen bastelt sie mit ihnen. Unter anderem brachte sie Stoff und Nähnadeln, Wolle und Stricklieseln mit und auch die Jungs zum Handarbeiten. Die Freude der Kinder zu sehen, sagt die 71-Jährige, bereitet ihr selbst Freude. „Viele sind sehr anhänglich und da denke ich: Vielleicht tut ihnen das, was ich tue, gut.“

Darum geht es auch Detlef Kranz. Der Psychotherapeut ist überzeugt: „Wer anderen etwas Gutes tut, erfährt auch selbst ein Wohlgefühl.“ Als er seine Arbeitszeit reduzierte, war für ihn klar, dass er das Mehr an Freizeit sinnvoll gestalten und mit Kindern seine Liebe zur Literatur teilen wollte. Bis er in Kontakt zur OGS-Gruppe im Dichterviertel kam, dauerte es jedoch ein Jahr. Viele begegneten einem Mann, der mit Kindern arbeiten wollte, skeptisch, berichtet er. Nun aber fühlt er sich an der Bruchstraße und mit dem Team des Diakonischen Werkes wohl. Und auch die Kinder freuen sich über die männliche Verstärkung. „Viele“, hat Detlef Kranz erfahren, „haben zu Hause niemanden, der ihnen etwas vorliest oder sich so kümmert.“

Das zu tun, ist ihnen allen ein Anliegen. Und dafür sind die Kinder und das hauptamtliche Team ihnen sehr dankbar.

Julia Blättgen, Dezember 2012