Foto: PR-Fotografie Köhring

Das Heinzelwerk

Informationen & Kontakt:

Diakonisches Werk im Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr
Hagdorn 1a
45468 Mülheim an der Ruhr

Tel.: (0208) 30 03-277
E-Mail: diakonie@diakonie-muelheim.de



Foto: PR-Fotografie Köhring

Echte Markenarbeit : das Heinzelwerk

Eine gute Idee darf man nicht für sich behalten. Das findet auch Erich Reichertz. Der Mülheimer hatte 2009 so eine gute Idee, als er das „Heinzelwerk“ ins Leben rief. Dieser Zusammenschluss handwerklich begabter Ehrenamtlicher übernimmt für Senioren, gehandicapte und bedürftige Menschen kleinere Reparaturen im Haushalt. Dieses Konzept, das zeigen die vergangenen fünf Jahre, geht auf: Zu circa 1.400 Einsätzen rückte das Team inzwischen aus, leistete rund 7.000 freiwillige Stunden. Und nicht nur in Mülheim ist der Bedarf groß: Auch in anderen Städten entstanden inzwischen Heinzelwerke. Für den Ideengeber war das Grund genug, sich das „Heinzelwerk“ nun als Marke schützen zu lassen.

Denn eines war Erich Reichertz von Beginn an wichtig: „Das Heinzelwerk soll keine Konkurrenz für die handwerklichen Betriebe der Stadt sein.“ Die Heinzelwerker übernehmen also wirklich nur kleinere Arbeiten: Sie hängen beispielsweise Lampen oder Bilder auf, tauschen Dichtungen im Wasserhahn, prüfen, warum die Schranktür klemmt – und schauen sich, wenn gewünscht, anschließend bei einer Tasse Kaffee auch noch Fotos von den Enkelkindern an. „Eine moderne Form der Nachbarschaftshilfe“ soll dieses ausschließlich ehrenamtliche Engagement sein. Die Hilfe bei Bedürftigkeit ohne Ansehen von Religion, Geschlecht oder parteipolitischer Zugehörigkeit sind weitere festgeschriebene Grundsätze der Arbeit. Wer also ebenfalls ein Heinzelwerk in einer anderen Stadt einrichten möchte, muss sich an diese Grundlagen halten. „Durch das Eintragen als Marke müssen Menschen, die auch ein Heizelwerk gründen möchten, vorher bei mir anfragen, ob sie das dürfen“, erläutert Erich Reichertz, der so auch den Missbrauch seiner guten Idee verhindern möchte.

Das Original-Heinzelwerk läuft jedenfalls bestens. Über Auftragsmangel kann sich die Truppe, die inzwischen aus 17 Ehrenamtlichen besteht, nicht beschweren. Die 15 engagierten Männer und zwei aktiven Frauen wünschen sich allerdings noch Verstärkung – vor allem auf jüngere Menschen, die bereit sind, sich einzubringen, hofft das Team. Interessierte können sich beim Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE) melden, das die Heinzelwerker ebenso wie das Diakonische Werk mit seiner Infrastruktur unterstützt: Tel. 97 068 13.

Dringend benötigt werden zudem Sponsoren: Denn immer wieder kommen die Ehrenamtlichen zu Senioren, die für Reparaturen benötigte Materialen nicht zahlen können. Nicht einmal alternativ einen Fünfer für die Kaffeekasse haben sie. Wer bereit ist, das Heinzelwerk finanziell zu unterstützen, kann sich ebenfalls beim CBE melden.

Menschen, die bedürftig oder aufgrund ihres Alters oder einer Behinderung nicht in der Lage sind, einfache handwerkliche Arbeiten selbst zu erledigen, können sich an das Diakonische Werk wenden: Tel. 3003 -277. Dort werden alle Anfragen aufgenommen und an die Heinzelwerker weitergeleitet, die letztlich entscheiden, welche Arbeiten sie übernehmen.