Ellen Hirsch und Patrick Bahr büffelten neben dem Hauptberuf

Faulenzen in den Ferien war da nicht drin: Neben ihrer hauptberuflichen Arbeit im Diakonischen Werk im Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr drückten Ellen Hirsch und Patrick Bahr die Schulbank und bildeten sich zur Geprüften Fachwirtin und zum Geprüften Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen fort. „Viel Disziplin“, sagen beide, war dazu nötig. Da wurde nicht nur reichlich Freizeit, sondern auch Urlaub zum intensiven Lernen und zur Prüfungsvorbereitung genutzt. Doch der Einsatz hat sich gelohnt: Beide haben die Abschlussprüfung bestanden und konnten jüngst in Bonn ihre Urkunden entgegennehmen.

„Lust an Weiterbildung“ hatten die beiden Mitarbeitenden der Mülheimer Diakonie und den Wunsch, über ihren üblichen Arbeitsbereich hinauszusehen. „Stillstand ist Rückschritt“, formuliert es Patrick Bahr knackig; denn dem stetigen Wandel in Beruf und Gesellschaft kann sich niemand entziehen. Stattdessen sei es wichtig, den eigenen Horizont zu erweitern und neue Impulse aufzunehmen, finden beide. „Die Fortbildung hat zwar keinen Einfluss darauf, wie ich mit den Klienten arbeite, aber sie hat meinen Blickwinkel, etwa auf Abläufe, verändert“, erläutert Patrick Bahr, der in der Zentralen Beratungsstelle der Ambulanten Gefährdetenhilfe (AGH) wohnungslose Menschen betreut. Zusätzliches „betriebswirtschaftliches Hintergrundwissen“ hat sich Ellen Hirsch, die in der Geschäftsstelle der Mülheimer Diakonie arbeitet, angeeignet: „Ich kann nun mit Dingen, die beispielsweise in der Buchführung auf mich zukommen, anders und besser umgehen.“

Die Fortbildung zum „Geprüften Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen“ hat anderthalb Jahre gedauert. Zweimonatlich fuhren Ellen Hirsch und Patrick Bahr nach Bonn, wo donnerstags bis samstags der Unterricht stattfand. Den dort vermittelten Stoff arbeiteten sie selbstständig nach.

Geprüfte Fachwirte im Sozial- und Gesundheitswesen arbeiten laut Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn, vor der auch Ellen Hirsch und Patrick Bahr die Abschlussprüfung ablegten, „in verschiedenen Bereichen und Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens (…). Sie lösen dabei eigenständig umfassende und verantwortliche Aufgaben der Planung, Führung, Organisation und Kontrolle unter Nutzung betriebswirtschaftlicher und personal-wirtschaftlicher Steuerungsinstrumente.“

Anstrengende 18 Monate waren es für Ellen Hirsch und Patrick Bahr, doch blieb die Motivation – nicht nur wegen des erfolgreichen Abschlusses – ungebrochen, betont Ellen Hirsch: „Die Lust auf Fort- und Weiterbildung gibt es auf jeden Fall weiterhin.“