Offene Ganztagsschule

Ein Angebot des Diakonischen Werkes
im Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr

Hagdorn 1a
45468 Mülheim an der Ruhr    [auf Karte anzeigen]

Das Diakonische Werk ist erreichbar:
montags, dienstags, freitags: 7.30 - 16.30 Uhr
mittwochs: 7.30 - 13 Uhr
donnerstags: 7.30 - 18 Uhr

Ansprechpartner:

Birgit Hirsch-Palepu, Leiterin Abteilung Soziale Dienste
Tel.: (0208) 3003-225
E-Mail: hirsch-palepu[at]diakonie-muelheim.de

Michael John, Koordination
Tel.: (0208) 3003-213
E-Mail: john[at]diakonie-muelheim.de



Fortbildung zu „vorurteilsfreier Pädagogik“

Anti-Bias – klingt kompliziert. Und damit ist man auch schon beim Thema: Das englische Wort „bias“ heißt übersetzt „Vorurteile“ und da sich von denen niemand wirklich frei machen kann, beschäftigt sich der sogenannte „Anti-Bias-Ansatz“ mit „Vorurteilsreflektierter Pädagogik“.  Für Fachkräfte des Diakonischen Werkes, die in den Schulprojekten in Trägerschaft der Mülheimer Diakonie arbeiten, wurde nun eine Fortbildung zu diesem Thema auf dem Kirchenhügel angeboten. Einen neuen Blick auf bewährte Abläufe erhielten die Teilnehmenden dabei und konnten am Ende einige praktische Anregungen in ihre Schulen mitnehmen.

Grüppchenbildung gehört zum Alltag. Es ist gesellschaftlich anerkannt und üblich, Menschen in Gruppen einzusortieren. Da wird zwischen Männern und Frauen unterschieden, zwischen Deutschen und Migrant(inn)en, zwischen Menschen mit und ohne Behinderung. Auch Kinder beginnen früh, sich an diesen Zuordnungen zu orientieren. Vor eben diesem Hintergrund soll der „Anti-Bias-Ansatz“ pädagogischen Fachkräften helfen, „stigmatisierende Zuschreibungen und diskriminierende Handlungen im Alltag in der Arbeit mit Kindern zu erkennen und zu unterbinden“, wie FUMA e.V. auf seiner Homepage schreibt. Der partei- und verbandsunabhängige, anerkannte freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe war für die Fortbildung auf Einladung des Diakonischen Werkes verantwortlich – und das Interesse bei den Mitarbeitenden der Mülheimer Diakonie war groß. Die 15 freien Plätze waren schnell belegt.

Die Teilnehmenden erhielten dabei unter dem Titel „Vorurteilsreflektierte Pädagogik mit Kindern von sechs bis zehn Jahren“ nicht nur Anregungen, um eigenes Verhalten zu reflektieren; sie kamen auch miteinander ins Gespräch und konnten anhand von Beispielen konkrete Tipps für die praktische Umsetzung erarbeiten. „Wir haben sehr viel über Diskriminierung und Rassismus gesprochen und auch über andere Umgangsformen in anderen Kulturen“, berichtet Erzieherin Jessica Buss, die als OGS-Mitarbeiterin an der Fortbildung teilnahm. „Eine Menge“ hat sie für sich und ihre Arbeit aus der Diskussion gezogen – beispielsweise, dass es wichtig ist, „die Kultur der Kinder anzuerkennen, sich damit auseinanderzusetzen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sie zu erleben.“ Praktisch könne das bedeuten, Kinder nach ihrer Muttersprache zu fragen, etwa nach dem Wort für „Hallo“.

Für die Organisatoren des Diakonischen Werkes war der Tag dann auch ein Erfolg. „Unseren Mitarbeitenden die Möglichkeit zur Fort- und Weiterbildung zu geben, gehört zu unserem Selbstverständnis“, betont Michael John, der die Abteilung Schulprojekte des Diakonischen Werkes leitet. „Unser Ziel ist, die von uns betreuten Jungen und Mädchen bestmöglich auf ihrer Schullaufbahn zu begleiten und sie zu fördern.  Die eigene Arbeit zu reflektieren und aktuelle methodische Ansätze aufzunehmen, ist da unerlässlich.“