Rund 40 000 Menschen sind Schätzungen zufolge in Nordrhein-Westfalen glücksspielsüchtig – diese Zahl nennt die Landeskoordinierungsstelle Glücksspielsucht auf ihrer Homepage und meint damit nur die tatsächlich Abhängigen. Betroffen sind aber ebenso die Familien und das Umfeld der Süchtigen. In Mülheim ist das Ambulatorium des Diakonischen Werkes im Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr die einzige Anlaufstelle für Spieler/-innen und deren Angehörigen. Die Beratungs- und Behandlungsstelle der Mülheimer Diakonie beteiligt sich nun am Bundesweiten Aktionstag gegen Glücksspielsucht: Am Mittwoch, 25. September 2019, schlägt das Team des Ambulatoriums gemeinsam mit Selbsthilfegruppen einen Stand an der Broicher Mitte auf.

Von 10 bis 16 Uhr wird Margret Busse, die das Ambulatorium leitet, gemeinsam mit den Verantwortlichen der Spieler-Selbsthilfegruppe und der Selbsthilfegruppe für Angehörige von Spielsüchtigen in Broich vor Ort sein, um über Glücksspielsucht und vor allem die Hilfemöglichkeiten zu informieren. Ein Schwerpunkt wird dabei das Online-Gaming sein, das auch im Ambulatorium zunehmend Thema ist, berichtet Margret Busse: „Glücksspiele, die übers Smartphone laufen, sind bei jungen Männern ab 16, 17 sehr beliebt. Es kommt vor, dass da ganze Ausbildungsvergütungen verspielt werden.“

Interessierte sind eingeladen, vorbeizukommen und sich im persönlichen Gespräch zu informieren. Wer an diesem Tag nicht zur Broicher Mitte kommen kann oder möchte, kann auch die offenen Sprechstunden des Ambulatoriums nutzen: montags  von 14 bis 16 Uhr sowie donnerstags von 16 bis 17.30 Uhr. Zudem wird dienstags von 17 bis 18 Uhr ein Gruppenangebot vorgehalten, das sich an Menschen mit pathologischer Glücksspielabhängigkeit oder Gefährdung richtet. Nähere Information im Ambulatorium an der Althofstraße 4, Tel: 3003 -223, Mail: ambulatorium[at]diakonie-muelheim.de.

Die Spieler-Selbsthilfegruppe trifft sich immer mittwochs um 19 Uhr im Diakonie am Eck, dem Bürger- und Seniorentreff des Diakonischen Werkes an der Kettwiger Straße 3. Dort kommt auch die Angehörigen-Selbsthilfegruppe regelmäßig zusammen: immer am dritten Mittwoch im Monat ab 19 Uhr.