Abteilung Soziale Dienste 2 - Integration

Eine Einrichtung des Diakonischen Werkes
im Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr

Hagdorn 1a
45468 Mülheim an der Ruhr    [auf Karte anzeigen]

Das Diakonische Werk ist erreichbar:
montags, dienstags, freitags: 7.30 - 16.30 Uhr
mittwochs: 7.30 - 13 Uhr
donnerstags: 7.30 - 18 Uhr Ansprechpartner:

Alwina Fast, Abteilungsleiterin ASD 2 / Migration
Tel.: (0208) 3003-275
E-Mail: fast[at]diakonie-muelheim.de

Maria Brodt, Stellv. Abteilungsleiterin ASD 2 / Migration
Tel.: (0208) 3003-238
E-Mail: mbrodt[at]diakonie-muelheim.de



Deutsch lernen im Virtuellen Klassenzimmer bzw. mit Hilfe des Online-Portals

Digitales Lernen – noch im Februar war dies für die allermeisten Schülerinnen und Schüler eine absolute Ausnahme. Dann kam Corona. Auch die Integrationsfachschule des Diakonischen Werkes durfte nach Vorgabe des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ab 16. März keinen Präsenzunterricht mehr abhalten. Die rund 350 Teilnehmenden, die in zielgruppenorientierten Sprachkursen Deutsch lernten, mussten zu Hause bleiben. Doch für das Team der Abteilung „Soziale Dienste 2 – Integration“, zu der die Integrationsfachschule gehört, war schnell klar, dass alternative Lernmöglichkeiten gefunden werden mussten. Das gelang kurzfristig und unbürokratisch über eine Lernplattform; außerdem wurde im April auch ein Virtuelles Klassenzimmer eingerichtet.

„Wir wollten auf keinen Fall, dass unsere Schüler monatelang zu Hause bleiben und die Sprachkenntnisse verlieren, die sie bereits erworbenen hatten“, erinnert sich Alexandra Brodt. Sie ist als Sozialarbeiterin in der ASD 2 – Integration beschäftigt, hat aber auch eine Ausbildung zur Fachinformatikerin absolviert und war damit prädestiniert, sich des Themas „Digitales Lernen“ federführend anzunehmen. „Besonders im März, als alles wie gelähmt war, war es für unsere Schüler wichtig, dass wir ihnen signalisiert haben: Es wird weitergehen.“

Und tatsächlich ging es recht schnell weiter, weil über das BAMF die Möglichkeit bestand, das VHS-Lernportal zu nutzen. Dahinter verbirgt sich das kostenfreie digitale Lernangebot des Deutschen Volkshochschul-Verbands e.V. (DVV) für Deutsch als Zweitsprache, für Alphabetisierung und Grundbildung. Dort werden Lernmaterialien für verschiedene Sprachniveaus zu Verfügung gestellt. „Unsere Dozentinnen haben dieses Angebot um eigene Materialen ergänzt und mit den Schülern Kontakt gehalten“, erläutert Alexandra Brodt und betont auch, dass es für eine Reihe Teilnehmender der erste Kontakt mit digitalen Angeboten dieser Art war. Da war oftmals Hilfe bei der Registrierung nötig und teils auch bei der Einrichtung einer E-Mail-Adresse. Für Lernende sowie für alle Beteiligten war das eine neue Erfahrung, die aber beide Seiten auf neue Weise zusammengeführt hat, wie Alwina Fast als Abteilungsleiterin berichtet: „Wir haben die Schüler anders kennengelernt und einen anderen Einblick in ihr Leben bekommen. Das war auf jeden Fall ein Gewinn für das Miteinander.“

Da das VHS-Lernprotal nur als ergänzendes Angebot vorgesehen war, richtete das Team der ASD 2 – Integration zusätzlich ein Virtuelles Klassenzimmer ein. Dieser Online-Unterricht per Videokonferenz richtete sich vor allem an Teilnehmende der berufsbezogenen Deutschsprachkurse. „Die Dozentin hat den Unterricht eigenverantwortlich gestaltet und den Schülern zusätzlich Lernaufgaben gegeben“, sagt Alexandra Brodt und betont, dass dies als vollwertiges Kursangebot vom BAMF angerechnet wird. „Unsere Dozentinnen haben Erfahrung im computergestützten Lernen, so dass sie dies gut umsetzen können.“

Eigenverantwortliches Lernen und Selbstorganisation lernten die Sprachschüler/-innen so und nutzten die Chancen, die dies bietet. „Wir haben festgestellt, dass viele Teilnehmende abends gelernt haben – weil sie dann Ruhe hatten und die Kinder im Bett waren. Sie haben uns berichtet, dass sie es gut fanden, ihre Zeit selbst einzuteilen“, sagt Alexandra Brodt. Rund 40 Prozent aller Integrationsfachschüler/-innen nutzten eines der Angebote zum digitalen Lernen.

Seit Mitte Juni läuft in der Integrationsfachschule nun langsam wieder der Präsenzunterricht an. Erste Kurse lernen bereits gemeinsam in Räumen auf dem Kirchenhügel – natürlich unter Berücksichtigung aller Hygienevorschriften und Abstandsregelungen. Die Möglichkeit, das VHS-Lernportal zu nutzen, endet am 30. Juni nach acht Wochen. Das Virtuelle Klassenzimmer hingegen soll auch weiterhin angeboten werden. „Der Online-Unterricht kann das gemeinsame Lernen im Klassenverbund nicht ersetzen, aber wir sehen ihn als wichtige Ergänzung“, so Abteilungsleiterin Alwina Fast. „Wir wollen dies in Zukunft weiterentwickeln, um unsere Schüler an die Möglichkeiten, die ihnen die Digitalisierung bietet, fundiert und lebensnah heranzuführen.“