Spielerischer Weg zur Aufklärung

Evangelische Beratungsstelle für Schwangerschaftskonflikte

Eine Einrichtung des Diakonischen Werkes im
Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr

Hagdorn 1a
45468 Mülheim an der Ruhr        [auf Karte anzeigen]

Öffnungszeiten:
montags, dienstags, freitags: 7.30 - 16.30 Uhr
mittwochs: 7.30 - 13 Uhr
donnerstags: 7.30 - 18 Uhr
und nach Vereinbarung

Beraterinnen:
Sabine Boeger & Karin Jaesch-Kötter

Terminabsprachen im Sekretariat mit
Frau Wermter
Tel.: (0208) 3003-251
oder
Frau Weiler
Tel.: (0208) 3003-231
E-Mail: asd[at]diakonie-muelheim.de



„Let´s go“ – Jugendliche suchten bei einer sexualpädagogischen Stadt-Rallye sechs Mülheimer Beratungsstellen auf

Die Gesellschaft ist freier geworden, offener, auch offenherziger. Deshalb ist man als Außenstehender sicher: Jugendliche sind heute viel aufgeklärter, wissen über Sexualität viel besser Bescheid, als ihre Eltern im selben Alter. Dass das jedoch nicht stimmt, erfahren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der verschiedenen Anlaufstellen, die überwiegend dem Arbeitskreis der Schwangerenberatungsstellen angehören, immer wieder. Mit einer Stadt-Rallye unter dem Titel „Let's go“, und dank der großzügigen Unterstützung der Sparda-Bank, machten sie sich deshalb in Kooperation mit der Aidsberatung der Stadt Mülheim und dem Jugendtreff together Mülheim spielerisch bekannt: Am 9. Juli suchten rund 90 Schülerinnen und Schüler der achten bis zehnten Klasse die sechs Anlaufstellen in Mülheim auf und lernten so in lockerem Rahmen die Beratungsräume und die fachkundigen Menschen, die dort arbeiten, kennen.

„Die Fragen haben sich seit Jahrzehnten nicht grundlegend geändert“, weiß Bettina Bubbat-van Hasseln aus ihrer täglichen Arbeit bei „Frauen beraten/donum vitae Frauen MH/OB e.V., Konfliktberatungsstelle für Schwangere und ihre Partner. Auf dem Flyer zur Stadt-Rallye sind einige aufgeführt: Ist das normal? Schützt die Pille vor Aids? Bin ich verliebt? Ist mein Penis zu kurz? Klassische Sorgen sind das, die vielleicht ihre Eltern einst selbst hatten – doch mit ihnen darüber zu sprechen, trauen sich viele Jugendliche noch immer nicht; zu peinlich ist es, mit Mutter oder Vater über Sex zu reden. „Nach wie vor brauchen Jugendliche zusätzlich andere Ansprechpartner, denen sie sich öffnen und anvertrauen können“, sagt Karin Jaesch- Kötter von der Evangelischen Beratungsstelle für Schwangerschaft und Schwangerschaftskonflikte des Diakonischen Werkes.

Die sechs Mülheimer Beratungsstellen, die sich zu dieser Präventionsveranstaltung  zusammengeschlossen haben, können eben da helfen – doch vielen Jugendlichen ist das nicht klar. Deshalb organisierten  die Verantwortlichen des Arbeitskreises der Schwangerenberatungsstellen erstmals eine sexualpädagogische Stadt-Ralley.

In Sechser-Gruppen machten sich die Jugendlichen mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg zu den sechs Standorten der Beratungsstellen. „Deshalb“, erläutert Barbara Kusch von der Beratungsstelle für Schwangerschaftskonflikte, Partnerschaft und Sexualität der AWO, „haben wir den Titel ,Let’s go’ gewählt: Die Jugendlichen müssen in Bewegung kommen.“ Denn das sei grundsätzlich so: Die Hilfesuchenden müssen sich selbst auf den Weg machen. „Eigenverantwortung“ nennt Pascale Wiesweg von der Schwangerenberatung der Caritas- Sozialdienste e.V. das. Die Rallye, sagt sie, solle diese stärken.

Und sie soll Hemmschwellen abbauen, soll die Angst nehmen, eine Beratungsstelle aufzusuchen. „Wenn man schon einmal da war, wenn man weiß, wo das ist und dass die Leute dort nett sind“, ist Harry Kirchwehm vom Jugendtreff together Mülheim überzeugt, „kommen die Jugendlichen eher wieder, wenn sie Hilfe benötigen.“ Und waren die Jungen und Mädchen erst einmal in den Beratungsstellen, um sich für die Stadt-Rallye einen Stempel abzuholen, kamen die Fachfrauen und Fachmänner leicht mit ihnen ins Gespräch – und das war auch gar nicht peinlich.

Einen Vormittag dauerte die Rallye. Dass die besprochenen Themen nun in den Schulen nachbereitet werden, hoffen die Verantwortlichen – und stehen den Lehrerinnen und Lehrern gerne als Unterstützung zur Seite, betont Dr. Hans-Jürgen Schmidt von der Aidsberatung der Stadt Mülheim an der Ruhr: „Wir sind immer gerne bereit, den Unterricht zu besuchen.“

    
 
An der Stadt-Rallye haben sich beteiligt
:

-          AWO Kreisverband Mülheim an der Ruhr e. V. Beratungsstelle für Schwangerschaftskonflikte, Partnerschaft und Sexualität 

-          Caritas- Sozialdienste e.V. Schwangerenberatung

-          Diakonisches Werk,  Evangelische Beratungsstelle für Schwangerschaft und Schwangerschaftskonflikte

-          Frauen beraten/donum vitae MH/OB e.V.; Konfliktberatungsstelle für Schwangere und ihre Partner

-          Jugendtreff together Mülheim (vormals enterpride)

-          Stadt Mülheim an der Ruhr, Aidsberatung

 

Julia Blättgen, Juli 2013