Engagement von Unternehmen

Geschäftsstelle Mülheim

Diakonisches Werk
im Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr
Hagdorn 1a
45468 Mülheim       [auf Karte anzeigen]

Tel.: (0208) 3003-255
Fax: (0208) 3003-280
E-Mail: gst[at]diakonie-muelheim.de

Öffnungszeiten:
montags, dienstags, donnerstags und freitags: 7.30 - 16.30 Uhr
mittwochs:  7.30 - 13 Uhr
und nach Vereinbarung

Ansprechpartnerinnen:

Silvia Dittmann, Sekretariat
E-Mail: dittmann[at]diakonie-muelheim.de

Ellen Hirsch, Sekretariat
E-Mail: hirsch[at]diakonie-muelheim.de



„Social Day“: Ricoh-Mitarbeitende kochen im Diakonie am Eck

Sie sind an diesem Morgen schon mit einem anderen Gefühl aus dem Haus gegangen. Ein bisschen ziviler, ein bisschen privater, ein bisschen ungezwungener fühlten sich beide – weil der Anzug diesmal im Schrank blieb. „Es ist gut, mal was anderes zu sehen und mit Leuten auf dieser Ebene in Kontakt zu kommen“, sagt Steve Schneider und spricht auch für seinen Kollegen Christian Kohnen. Beide arbeiten bei der Firma Ricoh, die Büro-Hard- und -Software vertreibt. Das Diakonische Werk im Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr ist Kunde des IT-Unternehmens, und Christian Kohnen ist der für den Wohlfahrtsverband zuständige Ansprechpartner. An normalen Arbeitstagen, sagt er, „sieht man ein Unternehmen nur kurz von außen. Mir ist es wichtig, das Kerngeschäft unserer Kunden kennen zu lernen.“ Deshalb helfen er und Steve Schneider diesmal in der Begegnungsstätte des Diakonischen Werkes, Diakonie am Eck, aus und bereiten den Mittagstisch vor. Bereits zum dritten Mal verbringen Ricoh-Mitarbeitende einen „Social Day“ bei der Mülheimer Diakonie.

Dass soziales Engagement von Wirtschaftsunternehmen sich nicht auf Spenden oder Sponsoring beschränken muss, hat das Diakonische Werk bereits vor Jahren erkannt und bietet sich interessierten Unternehmen als verlässlicher und langfristiger Partner an. „Soziales Engagement mit einem Mehrwert für beide Seite gestalten“, will man, betont die stellvertretende Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes, Birgit Hirsch-Palepu. Der Blick hinter die Kulissen, das praktische Erleben, der direkte Kontakt zu Klienten und Besuchern ermöglicht es, soziale Arbeit selbst zu erleben und bleibende Eindrücke mitzunehmen.

Diesmal nehmen Christian Kohnen und Steve Schneider dazu noch ein neues Rezept mit: Gemeinsam mit Siglinde Jaroszek, die das „Eck“ leitet, kochen sie Tortellini mit Tomaten-Käse Sauce; dazu gibt’s Eisbergsalat. Entspannt gehen die Männer zu Sache. Mit ihrer lockeren Art lässt Siglinde Jaroszek mögliche Unsicherheiten gar nicht erst aufkommen. „Die guten Köche“, ermuntert sie die Herren, „sind alles Männer.“

Und so geht es los: Während Steve Schneider, wie von Frau Jaroszek gefordert, Zwiebeln „mikroskopisch klein“ schneidet, kümmert sich Christian Kohnen um den Salat. Dabei bleibt Zeit für einen Plausch mit dem Eck-Team. Dass überwiegend Senioren den Mittagstisch nutzen, erfahren sie so. Dass Hausmannskost besonders beliebt ist, aber Wünsche der Gäste stets in die Menüplanung einfließen. Interessiert sind die beiden Ricoh-Mitarbeiter und plaudern auch mit Praktikantin Katharina Beckord über ihre Erfahrungen. Außerdem lernen sie Sprachschüler kennen, die die Integrationskurse des Diakonischen Werkes besuchen.

Den Tisch decken und das Essen servieren die Männer an ihrem Social Day zudem. Später steht auch noch eine Fahrt zum Baumarkt an, um neue Einlegebretter für einen großen Küchenschrank zu holen. „Etwas ganz anderes“ als sein letzter Social Day im Diakonischen Werk sei das, berichtet Christian Kohnen. Im vergangenen Jahr half er in der Teestube der Ambulanten Gefährdetenhilfe (AHG) aus, die Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen unterstützt. In diesem Jahr ist der Ricoh-Mitarbeiter Gerhard Feltgen an der Auerstraße vor Ort und schult die AGH-Mitarbeitenden im richtigen Umgang mit Excel – eine weitere Form des sozialen Engagements, die das Diakonische Werk fördert. Denn die Möglichkeiten für Wirtschaftsunternehmen sich einzubringen, sind vielfältig. Zwei Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle des Diakonischen Werkes, Silvia Dittmann und Ellen Hirsch, wurden im Rahmen der Qualifizierungsmaßnahme „Gute Sache“ speziell in diesem Arbeitsfeld geschult und arbeiten gemeinsam mit den Unternehmen ein auf sie zugeschnittenes, nachhaltiges Konzept aus.

An Menschen, die er im vergangenen Jahr in der Teestube traf, an Geschichten, die sie ihm erzählten, kann sich Christian Kohnen noch gut erinnern. Der bleibende Eindruck, den sie hinterließen, man spürt ihn. Und auch Steve Schneider ist sicher, dass er von seinem ersten Tag im Diakonischen Werk und seiner Mitarbeit im „Diakonie am Eck“ etwas mitnimmt: „Ich habe mich richtig auf diesen Tag gefreut. Ich weiß, man macht etwas für andere, aber ich merke: Ich tue auch etwas für mich selbst.“


Foto: v.l. Steve Schneider, Christian Kohnen