Diakonie

Diakonisches Werk
im Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr

Hagdorn 1a
45468 Mülheim         [auf Karte anzeigen]

Tel.: (0208) 3003-277
Fax: (0208) 3003-280
E-Mail: gst[at]diakonie-muelheim.de

Öffnungszeiten:
montags, dienstags, donnerstags und freitags: 7.30 - 16.30 Uhr
mittwochs: 7.30 - 13 Uhr
und nach Vereinbarung



Ein Nachruf für Nikolaus Immer

Wir Mitarbeitenden der Diakonie im Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr sind traurig und betroffen, dass unser guter Kollege u. Mitglied der Geschäftsführung im Bereich „Soziales und Integration“ beim Landesverband Diakonie RWL / Rheinland, Westfalen, Lippe e.V., Düsseldorf,  in der Nacht zum Sonntag 3. 4. 2016 an den Folgen eines Schlaganfalls, den er eine Woche zuvor erlitten hatte, gestorben ist.
 
Unser Mitgefühl gilt zuerst seiner Frau und seinen Töchtern mit ihren Familien. Ebenso gilt unsere Anteilnahme den direkten Kolleginnen und Kollegen bei unserem Landesverband Diakonie RWL e.V., die den plötzlichen und schweren Verlust auch noch gar nicht fassen können.

Nikolaus Immer arbeitete bei der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe als Geschäftsführung im Bereich „Soziales und Integration“ in vielen Funktionen und mit vielfältigen Aufgaben. Soziale Sicherung, Migration und Armutsbekämpfung waren -neben vielem anderen- wichtige Themen für ihn. Er fungierte als umsichtiger Experte und Kommunikator in den Bereichen, die sich vor allem mit der sozialen Gerechtigkeit beschäftigen. Der Diakoniker Nikolaus Immer hatte ein großes Herz für die Menschen, die wenig Rechte in unserer Gesellschaft haben. Mit kluger Übersicht, hoher Fachlichkeit und Pragmatismus führte er seine Aufgaben aus, immer mit dem Blick auf die Betroffenen.

Besonders hervorheben darf man seine persönliche Art. Er war freundlich und wohlwollend zu seinen Mitmenschen. In seinem Auftreten konnte er seine Überzeugung vermitteln, dass Menschen gleiche Rechte haben. Auch in größeren Gesprächsrunden hatte man das Gefühl, dass er alle Teilnehmenden im Blick hatte. Er konnte Menschen zusammenführen. Er war treu und loyal zur Diakonie als kirchlich-sozialem Verband, ebenso zu den darin tätigen anderen Mitarbeitenden, egal ob als Vorstand oder in anderer Funktion.

In der Diakonie war er aus der Sicht der ihm nahestehenden Menschen ein "unermüdlicher Streiter für soziale Gerechtigkeit". Sein Credo war: Bestehende Verhältnisse nicht hinnehmen - Nikolaus Immer hat sich im Vertrauen auf Gott eingemischt und eingesetzt - in kleinen Projekten und großen Strukturfragen.

Politisch wach, rhetorisch versiert, an vielen Orten und in vielen diakonischen Arbeitsfeldern engagiert – so erlebten Mitarbeitende der Diakonie und die Kooperationspartner in Kirche, Wohlfahrtspflege und Politik den Kölner Protestanten. Sein wesentliches Anliegen war es, die Lebensverhältnisse von benachteiligten Menschen pragmatisch zu verbessern. Seine von tiefer Verantwortungsethik getragenen Ideen und Gedanken hierzu bleiben jetzt Vermächtnis und Auftrag für die Diakonie.

Nikolaus Immer wurde 1952 geboren. Er war seit 1984 verheiratet und Vater von zwei Töchtern. Er studierte Sozialwissenschaften, Erziehungswissenschaften und Philosophie in Bonn und war von 1981 bis 1983 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Köln tätig. Von 1984 bis 1989 arbeitete Nikolaus Immer als wissenschaftlicher Angestellter an der Universität Duisburg. Im Jahr 1990 kam er als sozialpolitischer Referent zum Sozialwerk des Evangelischen Stadtkirchenverbandes Köln. 1991 wechselte er zum Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche im Rheinland in Düsseldorf.

Der studierte Sozialwissenschaftler war seit 25 Jahren für die Diakonie tätig. Zunächst arbeitete Nikolaus Immer als Referent für "Hilfs- und Eingliederungsmaßnahmen für Arbeitslose" beim Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche im Rheinland. Er übernahm nach drei Jahren die Abteilungsleitung für "Ökumenische und Gesellschaftliche Diakonie", später arbeitete er langjährig als Leiter des Geschäftsbereichs „Soziales und Integration“. Der Zusammenhang von weltweiter Gerechtigkeit und Gerechtigkeit vor Ort war prägendes Prinzip für sein gesamtes Berufsleben.

Unser Mitgefühl in diesen schweren Stunden gilt seiner Familie und allen, die ihm nahestanden. Wir werden Nikolaus Immer als einen ganz besonderen Menschen in Erinnerung behalten. Er fehlt uns.
Mit großem Respekt, Anerkennung und tiefer Dankbarkeit entrichten wir unseren Letzten Gruß an Nikolaus Immer. Wir würdigen sein Lebenswerk und alles, was er für uns und unsere Gesellschaft bewirkte. Wir nehmen uns vor, diakonische Arbeit in seinem Sinne weiter fortzusetzen.

Wolfgang Gern, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen und Freund von Nikolaus Immer, hat folgendes Gebet formuliert, das uns halten und trösten soll:

„Guter Gott, wir wissen nicht, was wir sagen sollen. Wir sind sehr, sehr traurig, dass Niko Immer nicht mehr unter uns ist. Wir danken Dir für alles, was er uns gewesen ist – solidarischer Freund und Kollege, engagierter Kämpfer für soziale Gerechtigkeit und vor allem ein so liebenswürdiger Wegbegleiter. Wir werden seinen Rat, seine Menschlichkeit und seine gute Gemeinschaft vermissen. Nimm ihn auf in Deinen Frieden, an den er fest geglaubt hat – als Hoffnung für alle ohne Ausnahme. Und sei Du bei seinen Lieben mit Deinem Trost. Und mache sie und uns gewiss, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, sondern das Leben in Dir. Wir bitten Dich:
Lass uns nicht allein, sondern halte uns fest in Deiner Liebe. Amen.“

In Trauer und Dankbarkeit

Die Mitarbeitenden der Diakonie im Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr