Sozialbüro Styrum

Kurze Wege zu vielfältigen Hilfen – das ist die Grundidee des Styrumer Sozialbüros, das das Diakonische Werk an der Augustastraße 190-192 eingerichtet hat. Als kompetente Ansprechpartnerin ist Diplom-Sozialarbeiterin Susanne Münch im Stadtteil vor Ort, berät Hilfesuchende beim Umgang mit Ämtern, Energieversorgern und Vermietern, erklärt Bescheide und vermittelt bei Bedarf an weiterführende Hilfen. Damit leistet sie Gemeinwesenarbeit im klassischen Sinne, eine der grundlegenden Arbeitsformen in der Sozialen Arbeit.

Das Styrumer Sozialbüro ist eine Anlaufstelle für alle. „Die Leute kommen mit allen Problemen, die man haben kann“, sagt Susanne Münch und greift nur einige Beispiele aus der Vielfalt heraus: Mieter, die kurz vorm Verlust ihrer Wohnung stehen, suchen bei ihr Rat, ebenso erschöpfte Eltern und vor allem überforderte Leistungsempfänger. Denn häufig wenden sich Menschen mit Bescheiden von Behörden an die Mitarbeiterin der Mülheimer Diakonie, weil die Zahlungen vom Amt nicht den Erwartungen entsprechen oder weil sie die an sie gestellten Forderungen nicht verstehen. „Vor allem Leistungsbescheide sind nicht für jeden nachvollziehbar“, weiß Susanne Münch. Sie erklärt die offiziellen Briefe dann, kontaktiert im Zweifelsfall auch die Sachbearbeiter und stellt bei Bedarf Kontakt zu anderen Hilfeeinrichtungen her. Die Sicherung des laufenden Lebensunterhalts und präventive Schuldnerberatung gehören daher zu ihren Kernaufgaben. Auch bei „Energiesperren“, wenn also beispielsweise der Versorger den Strom abstellt, wenden sich Hilfesuchende – Einzelpersonen wie Familien – an die Fachfrau.
 
Eine Schnittstelle ist das Sozialbüro also. Von einem „Drehpunkt“ spricht Susanne Münch auch: „Die Menschen kommen zu mir mit ihren Fragen und Problemen. Ich unterstütze sie und leite sie zielgerichtet dorthin weiter, wo sie langfristige, passgenaue Unterstützung finden.“ Teils tritt sie auch selbst als Vermittlerin zwischen Konfliktparteien auf. Vor allem aber leistet die Diplom-Sozialarbeiterin Netzwerkarbeit und steht mit vielen lokalen Akteuren in engem und gutem Kontakt, unter anderem mit Sozialagentur, Kirchengemeinden, Kindertageseinrichtungen, Schulen und Jugendamt. Eine enge Kooperation gibt es auch mit dem Team des Styrumer Nachbarschaftsvereins (NBV), ist das Sozialbüro doch im selben Gebäude an der Augustastraße 190-192 untergebracht.

Und natürlich ist Susanne Münch als Mitarbeiterin der Mülheimer Diakonie zugleich Bindeglied zu den verschiedenen Angeboten des Diakonischen Werkes, zu denen beispielsweise die Jugend- und Familienhilfe, die Schwangerenberatung und der Evangelische Betreuungsverein gehören. Um die Wege für die Ratsuchenden kurz zu halten, kommen Mitarbeitende verschiedener Arbeitsbereiche zudem für Sprechstunden ins Sozialbüro, darunter Fachkräfte des Jugendmigrationsdienstes und der Wohnungsnotfallhilfe.

Vor allem letztere sind aktuell sehr gefragt. „In den letzten zwei Jahren rufen auffällig viele Menschen mit Wohnungsangelegenheiten an“, berichtet Susanne Münch, zu deren Aufgabengebiet auch die „Präventive Wohnungssicherung“ gehört. Die Auswirkungen fehlenden sozialen Wohnungsbaus zeigten sich in Styrum sehr deutlich. „Wir können in diesen Fällen nur über Wohnungsgeber beraten und Adressen weitergeben. Die Situation auf dem Wohnungsmarkt ist derzeit sehr schwierig.“

Susanne Münch lädt montags bis freitags von 10 bis 12 Uhr zur offenen Sprechstunde ins Sozialbüro. Hilfesuchende, die die Bürgerberatung der Gemeinwesenarbeit in Anspruch nehmen möchten, können in dieser Zeit ohne Anmeldung zur Augustastraße 190-192 kommen. Es kann aber auch ein Termin ausgemacht werden: Tel.: (0208) 302 70 75, E-Mail: muench[at]diakonie-muelheim.de. Für Menschen, die nicht ins Sozialbüro kommen können, werden Hausbesuche angeboten.