Jugendmigrationsdienst Mülheim

Eine Einrichtung des Diakonischen Werkes
im Ev. Kirchenkreis An der Ruhr

Hagdorn 1a
45468 Mülheim an der Ruhr   [auf Karte anzeigen]

Das Diakonische Werk ist erreichbar:
montags, dienstags, freitags: 7.30 - 16.30 Uhr
mittwochs: 7.30 - 13 Uhr
donnerstags: 7.30 - 18 Uhr

Ansprechpartner:

Maria Rasusch
Tel.: (0208) 3003-275
Fax: (0208) 3003-233
E-Mail: rasusch[at]diakonie-muelheim.de

Sprechzeiten: montags, mittwochs und donnerstags 9 - 14 Uhr und nach Vereinbarung

Dennis Ginzburg
Tel.: (0208) 3027077
mobil: 0151-14 63 91 15
E-Mail: ginzburg[at]diakonie-muelheim.de

» Infoseite des JMD Mülheim auf dem JMD-Portal



Jugendmigrationsdienst zieht überaus positive Bilanz für 2017

Voller Herausforderungen war das Jahr 2017 für den Mülheimer Jugendmigrationsdienst (JMD) des Diakonischen Werkes – doch rückblickend hat das Team diese bestens gemeistert. Ablesen lässt sich das an dem nun veröffentlichten Jahresbericht der Einrichtung: Trotz personeller Engpässe haben im Jahr 2017 genau 314 Jugendliche und junge Erwachsende die Beratungsangebote des JMD in Anspruch genommen. So ist Maria Rasusch, die Leiterin des JMD Mülheim, überzeugt: „Wir tragen zweifellos dazu bei, dass das Recht junger Menschen mit Migrationshintergrund auf umfassende Teilhabe und Chancen in allen gesellschaftlichen Bereichen greifen kann.“ Immerhin  gelang es den Mitarbeitenden, nahezu 80 Prozent der nach Mülheim eingereisten Jugendlichen zu erreichen. Zugleich nahmen 374 junge Migrant(inn)en an den jugendgerechten Integrationskursen des Diakonischen Werkes teil. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich diese Zahl fast verdoppelt. Und: 94 Prozent der Teilnehmenden haben ihren Kurs erfolgreich abgeschlossen.

Das Diakonische Werk im Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr ist seit 2001 Träger des Jugendmigrationsdienstes (JMD) in Mülheim an der Ruhr, dessen Team junge Menschen mit Migrationshintergrund bei ihrer Integration in Deutschland unterstützt. Zentraler Auftrag ist dabei, sie zeitnah nach der Einreise an die deutsche Sprache heranzuführen. Zudem werden „Kenntnisse, Fähigkeiten und Werte vermittelt, um das eigene Leben aktiv zu gestalten und verantwortungsvoll am sozialen, gesellschaftlichen, kulturellen und beruflichen Leben in Deutschland teilzunehmen“.

Der Mülheimer JMD nimmt dabei – gemäß der für die Stadt unter dem Titel „Integrationsstart“ getroffenen Vereinbarungen – schwerpunktmäßig Zugewanderte zwischen 17 und 27 Jahren in den Blick und berät sie etwa in Sachen Sprachförderung, Schule, Ausbildung und Beruf sowie im Umgang mit Ämtern und Behörden, in finanziellen, rechtlichen oder familiären Angelegenheiten. Die Mitarbeitenden sind dabei in engem Kontakt unter anderem mit der Sozialagentur, dem Jobcenter und der Ausländerbehörde. Und so wissen die Mitarbeitenden des JMD, dass die jungen Menschen vor allem ihre berufliche Zukunft an- und umtreibt. Sie hoffen, berichtet Maria Rasusch, „durch eine Berufsausbildung Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt zu finden und sich so in der neuen Heimat zu verankern und zu integrieren“.

Das erweist sich jedoch immer wieder als schwierig. Die Gründe dafür sind vielfältig: Die geringe Qualifikation ausländischer Arbeitsloser, mangelnde Sprachkenntnisse, mangelndes Wissen über den Arbeitsmarkt und auch abweichende Arbeitshaltungen nennen die Fachkräfte des JMD als Beispiele, betonen aber auch: „Allerdings ist die Situation auf keinen Fall ausweglos.“ Mit der richtigen Förderung „sind die Vermittlungschancen ausländischer Arbeitssuchender erfahrungsgemäß oft sehr gut“.

Wichtige Voraussetzung ist da natürlich die deutsche Sprache. Deshalb hat sich die enge Zusammenarbeit mit der Integrationsfachschule des Diakonischen Werkes bewährt. Die Einrichtung der Mülheimer Diakonie bietet zielgruppenorientierte Kurse an, um so „optimale Spracherwerbsmöglichkeiten“ zu schaffen. Das gilt nicht nur für die Kurse selbst – unter anderem werden Jugend-, Frauen- und Elternkurse angeboten sowie berufsbezogene Deutschsprachförderung (DeuFöV). Das Diakonische Werk hat zudem Rahmenbedingungen geschaffen, die auf die Bedürfnisse ihrer Zielgruppen abgestimmt sind, und ein Kindertagespflegenest eingerichtet, in dem neun Kinder unter drei Jahren Sprachkursteilnehmender betreut werden. Zudem ist die Mülheimer Diakonie Träger von zwei Kinderstuben, die 2017 offiziell eröffnet werden. „Dadurch wurde noch einigen weiteren Eltern der Besuch der Sprachkurse ermöglicht“, berichtet JMD-Mitarbeiter Denis Ginzburg. Aktuell laufen 14 jugendgerechte Integrationskurse; sie alle sind voll belegt und die Wartelisten – besonders für einen Platz in einem jugendgerechten Alphabetisierungskurs – lang.

Der positive Zuspruch freut die Mitarbeitenden des JMD und der Integrationsfachschule – jedoch bringt er die zwei Mitarbeitenden des JMD auch an Grenzen, wie Maria Rasusch berichtet: „Ein umfangreiches, aussagefähiges Profiling ist zentraler Kern unserer Arbeit, um die jungen Menschen individuell und zielgerichtet im Integrationsprozess unterstützen zu können. Diese intensive Begleitung der jungen Menschen war eine große Herausforderung und kaum zu schaffen.“ Dennoch werde man im Engagement für junge Zugewanderte nicht nachlassen: „Beratung und Case-Management werden weiterhin oberste Priorität haben.“ Zudem sollen 2018 Kooperationen ausgebaut sowie Freizeit-, Kultur- und Sportangebote als wichtige Elemente des Integrationsprozesses und gesellschaftlicher Teilhabe initiiert und ausgebaut werden.