Diakonie

Diakonisches Werk
im Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr

Hagdorn 1a
45468 Mülheim         [auf Karte anzeigen]

Tel.: (0208) 3003-277
Fax: (0208) 3003-280
E-Mail: gst[at]diakonie-muelheim.de

Öffnungszeiten:
montags, dienstags, freitags: 7.30 - 16.30 Uhr
mittwochs: 7.30 - 13 Uhr
donnerstags: 7.30 - 18 Uhr



Vertreter der Staatskanzlei besuchen Kinderstube

Einblick in ein wichtiges und dennoch recht neues Glied der Bildungskette erhielten Vertreter/-innen der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen am Freitag, 15. November 2019: Auf Einladung der Bildungsinitiative RuhrFutur gGmbH besuchten sie eine Kinderstube, die das Diakonische Werk im Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr in Kooperation mit der Stadt Mülheim an der Ruhr und RuhrFutur vorhält und die zugewanderten – vorwiegend geflüchteten – Familien mit Kleinkindern ein passgenaues Angebot der frühkindlichen Bildung macht.

Seit 2016 betreuen in Trägerschaft der Mülheimer Diakonie sechs pädagogische Fachkräfte an zwei Standorten – in Dümpten und in Eppinghofen – je neun Kinder im Alter von einem Jahr bis drei Jahren und gestalten für die Eltern spezielle Bildungsangebote. Die Kinderstuben sind jeweils direkt an Flüchtlingsunterkünfte angedockt, um die Wege für die betreuten Familien kurz zu halten. Ziel ist die Kinder – und ihre Eltern – für den Besuch einer regulären Kindertageseinrichtung fit zu machen. So berichtet Ulrike Sommer, Geschäftsführerin der RuhrFutur gGmbH: „Das Modell der Kinderstuben wird bereits seit 2008 in Dortmund erfolgreich umgesetzt. Im Rahmen von RuhrFutur hat Mülheim an der Ruhr das Konzept übernommen, ebenso wie Herten und Gelsenkirchen. Die Kommunen haben von Beginn an, über die Stadtgrenzen hinweg, offen und konstruktiv zusammengearbeitet, gemeinsam das Modell innovativ weiterentwickelt und einen verbindlichen Qualitätsrahmen geschaffen. Mittlerweile sind in den vier Kommunen 19 Kinderstuben in Betrieb, weitere in Planung.“ Dr. Oliver Döhrmann, Geschäftsführer der RuhrFutur gGmbH, ergänzt: „Bei RuhrFutur arbeiten viele Akteure aus der Region gemeinsam daran, Herausforderungen kooperativ anzugehen, um allen jungen Menschen im Ruhrgebiet unabhängig von ihrer Herkunft Chancengleichheit auf Bildung zu ermöglichen. Die Kinderstuben sind in zweierlei Hinsicht beispielhaft: Sie ermöglichen die frühe Integration von Kindern aus Familien in herausgeforderten Lebenslagen in das reguläre Bildungssystem. Sie stehen aber auch für gelingende interkommunale Zusammenarbeit unter Einbezug der kommunalen Fachverwaltung und unterschiedlicher Träger.“

Drei Vertreter/-innen der Staatskanzlei besuchten nun die Einrichtung am Klöttschen. Im Beisein von Dezernent Marc Buchholz und Ingolf Ferner, Abteilungsleiter im Amt für Kinder, Jugend und Schule, konnten sie nicht nur das engagierte Team sowie die freundlich und kindgerecht eingerichteten Räumen kennenlernen, sondern sich auch von der Fachlichkeit und der Wirksamkeit der geleisteten Arbeit überzeugen. So wurden seit Projektstart an beiden Standorten insgesamt 67 Kinder betreut und individuell gefördert, so dass sie in weitere Bildungseinrichtungen wechseln konnten. Ein Grund dafür, das hob Birgit Hirsch-Palepu, stellvertretende Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes, als Gastgeberin ausdrücklich hervor, ist die sozialpädagogische Begleitung des Projekts: „Unser Ansatz der räumlichen und auch persönlichen Nähe zu den Kindern und ihren Familien hat sich vollauf bewährt. In der Praxis hat sich zudem gezeigt, wie wertvoll die sozialpädagogische Begleitung des Projekts ist. Ergänzt durch Fortbildungen und Supervision stellt dieser fachliche Rahmen eine Betreuung und Begleitung der Familien auf höchstem Niveau sicher.“

Diakonisches Werk und Stadt Mülheim an der Ruhr haben ihre die Kinderstuben betreffende Kooperationsvereinbarung jüngst bis zum 31. Juli 2020 verlängert. Die Bildungsinitiative RuhrFutur gGmbH initiierte das Projekt mit und begleitete die Modellphase. Diese ist zwar nun beendet, doch führen Mülheimer Diakonie und RuhrFutur ihre bewährte und gute Kooperation an anderer Stelle fort – nämlich mit dem Brückenprojekt an einer Grundschule, das zugewanderte Kinder im Vorschulalter, die nie eine Kindertageseinrichtung besucht haben, fit für die Grundschule macht.