Diakonie
Diakonisches Werk
im Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr
Hagdorn 1a
45468 Mülheim [auf Karte anzeigen]
Tel.: (0208) 3003-255
Fax: (0208) 3003-280
E-Mail: gst[at]diakonie-muelheim.de
Öffnungszeiten:
montags bis donnerstags: 8.00 - 16.00 Uhr
freitags: 8.00 - 13.00 Uhr
Ansprechpartnerinnen:
Birgit Hirsch-Palepu, Geschäftsführerin
E-Mail: hirsch-palepu[at]diakonie-muelheim.de
Ellen Hirsch, Verwaltungsleiterin
E-Mail: hirsch[at]diakonie-muelheim.de
Sevgi Sari, Sekretariat
Email: sari[at]diakonie-muelheim.de
„Stabile Nachfrage“ beim Heinzelwerk
Ehrenamtsprojekt feiert 15-jähriges Bestehen in 2024
Die Pandemie hat das Heinzelwerk aus dem Tritt gebracht – aber nur kurz. „Das Jahr 2023 hat gezeigt, dass sich die Anfragen wieder auf Vor-Corona-Niveau einpendeln“, sagt Heinzelwerk-Gründer Erich Reichertz und nennt die im aktuellen Jahresbericht zusammengefassten Zahlen „stabil“. Konkret bedeutet das: 443 Anfragen insgesamt, 416 davon erledigten die Heinzelwerker. Die restlichen 27 wurden storniert. „In der Regel haben wir an das Handwerk verwiesen“, erläutert Erich Reichertz. Denn die Ehrenamtlichen wollen den Hauptberuflichen keine Konkurrenz machen. Vielmehr zeigt sich, dass die Initiative eine Lücke füllt: An das Heinzelwerk wenden sich viele Menschen, die sich Handwerker schlicht nicht leisten können. Und oftmals haben sie Aufträge, die Handwerker nicht übernehmen.
Als Erich Reichertz das Heinzelwerk im Jahr 2009 initiiert hat, hatte er Senior:innen im Blick. Für Menschen, die zum Beispiel selbst nicht mehr auf eine Leiter steigen können, wollte er mit einem Team da sein. Wollte Glühbirnen austauschen, Bilder aufhängen, hakende Türen reparieren. Im Jahr 2023 war es zudem die Frequenzumstellung in einem Kabelnetz, die technik-affine Heinzelwerker wochenlang beschäftigt hat. Vor allem bei Senior:innen stellten sie die Fernsehgeräte ein, damit der Lieblingssender wieder am Stammplatz ist. Und obwohl ältere und eingeschränkte Menschen zum festen Kundenkreis gehören, sind sie – für Erich Reichertz unerwartet – nicht die alleinige Zielgruppe: „Circa 50 Prozent der Arbeiten erledigen wir bei Menschen in der Grundversorgung, die Sozialhilfe oder eine kleine Rente bekommen und bei Personen mit Behinderung.“
Von Beginn an unterstützten das Diakonische Werk im Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr und das Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE) das ehrenamtliche Projekt. Neben diesen Partnern hat das Heinzelwerk weitere Unterstützer gefunden: zum Beispiel das städtische Sozialamt bei unklaren Fällen, das Netzwerk der Generationen und die Handwerksinitiative „Nah&fair“. Denn wenn die Heinzelwerker entscheiden, dass die Arbeiten zu umfangreich und/oder die finanziellen Mittel für einen Handwerker doch vorhanden sind, verweisen sie an lokale und regionale Handwerker. All dies summiert sich zu viel Arbeit für die engagierten Ehrenamtlichen: Rund 2.500 Arbeitsstunden wurden 2023 insgesamt geleistet, 5.884 Kilometer ging es quer durchs Stadtgebiet. Denn hinter den meisten der 416 erledigten Anfragen stehen deutlich mehr Einsätze.
Im laufenden Jahr 2024 wird das Heinzelwerk 15 Jahre alt – das soll natürlich gefeiert werden. Doch nicht nur zurück wird geschaut, sondern noch in die Zukunft. So bleibt die Nachwuchsgewinnung ein wichtiges Thema, das den Führungskreis des Heinzelwerk beschäftigt: „Unser Altersdurchschnitt liegt bei rund 70 Jahren. Wir suchen daher dringend jüngere Leute, die im Heinzelwerk mitmachen.“
Menschen, die sich als Heinzelwerker einbringen möchten, können sich beim Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE) melden: Tel. 0208 – 97 068 13.
Menschen, die bedürftig oder aufgrund ihres Alters oder einer körperlichen Einschränkung nicht in der Lage sind, einfache handwerkliche Arbeiten selbst zu erledigen, können sich an das Diakonische Werk wenden: Tel. 0208 – 3003 -277.