Pränataldiagnostik

Evangelische Beratungsstelle für Schwangerschaftskonflikte

Eine Einrichtung des Diakonischen Werkes im
Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr

Hagdorn 1a
45468 Mülheim an der Ruhr        [auf Karte anzeigen]

Öffnungszeiten:
montags, dienstags, donnerstags, freitags: 7.30 - 16.30 Uhr
mittwochs: 7.30 - 13 Uhr
und nach Vereinbarung

Beraterinnen:
Sabine Boeger, Diana Seeger-Linde

Terminabsprachen im Sekretariat mit
Frau Dobnik
Tel.: (0208) 3003-231
E-Mail: asd[at]diakonie-muelheim.de



Beratung und Begleitung vor, während und nach Pränataldiagnostik

So hilfreich der medizinische Fortschritt im Bereich der vorgeburtlichen Medizin ist, so tragisch können seine Schattenseiten sein. Neben den Risiken, die diese Untersuchungen für das Kind haben können, liefern Ultraschalluntersuchung, Fruchtwasseruntersuchung oder die anderen diagnostischen Verfahren nicht immer die erhofften entlastenden Ergebnisse.

Beratung vor Pränataldiagnostik

Schon zu Beginn der Schwangerschaft stehen viele Frauen vor kritischen Entscheidungssituationen. Denn einmal durch den Arzt auf Risiken aufmerksam gemacht - und dazu gehört z.B. schon das so genannte „Altersrisiko“ bei Müttern über 35 Jahre - muss die Frau die Entscheidung treffen, ob sie sich auf weitere pränatale Diagnostik einlassen möchte. Mit dem Angebot der psychosozialen Beratung wird den Frauen die Möglichkeit gegeben, sich bewusst mit den Vor- und Nachteilen vorgeburtlicher Untersuchungen auseinander zu setzen. Sie erhalten Informationen über Chancen und Risiken der Untersuchungen, über deren Aussagekraft und eventuelle Folgeentscheidungen. Auch bei den im Mutterpass vorgesehenen Routineuntersuchungen, die keinen bewussten Entscheidungsprozess der Schwangeren verlangen, können Behinderungen oder Erkrankungen beim Kind festgestellt werden. Die Schwangere und ihren Partner oder ihre Familie trifft eine solche Nachricht dann völlig unvorbereitet.

Beratung während der Diagnosephase

Entscheiden sich Frauen bewusst für vorgeburtliche Untersuchungen, liegen schwere Tage vor ihnen. Auch in dieser belastenden Situation werden sie nicht allein gelassen und erhalten beraterische Begleitung.

Beratung nach Diagnosemitteilung

Die Mitteilung eines Befundes ist immer ein Schock. Werden schwere Schädigungen bei ihrem Kind festgestellt, die nicht oder nur in sehr geringem Umfang medizinisch zu behandeln sind, werden Betroffene vor eine schwere Entscheidung gestellt. Sie müssen abwägen, ob sie sich einem Leben mit einem schwerbehinderten Kind gewachsen fühlen oder ob ein Abbruch der Schwangerschaft, mit allen daraus resultierenden Konsequenzen, die einzige Alternative ist. Auch wenn letztendlich die Ärzte die Indikation zum Abbruch der Schwangerschaft stellen, müssen die Eltern die Entscheidung über das Leben oder den Tod ihres Kindes (er-)tragen. Für alle Betroffenen besteht ein unlösbarer Konflikt, der nicht nur durch das logische Abwägen von Alternativen gelöst werden kann. Die Entscheidung muss oft ohne eindeutige Prognose für das Kind gefällt werden, da die Entwicklungschancen bei verschiedenen Behinderungen nicht eindeutig vorhersehbar sind. Auch wissen die Eltern oder Ärzte nicht, ob die in einigen Fällen möglichen nachgeburtlichen Operationen erfolgreich sein werden, und ob das Kind diese überleben wird. In einigen Fällen steht die Lebensfähigkeit des Kindes grundsätzlich in Frage. Aufgrund der vielfältigen Fragen und Ängste, die im Verlauf der Diagnosestellung entstehen, geraten die Eltern nicht selten in eine tiefe Lebenskrise. Sie erleben sich als hilflos und ohnmächtig und müssen zugleich in der Lage sein, eine weit reichende, lebenswichtige Entscheidung zu treffen.