Diakonie

Diakonisches Werk
im Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr

Hagdorn 1a
45468 Mülheim         [auf Karte anzeigen]

Tel.: (0208) 3003-277
Fax: (0208) 3003-280
E-Mail: gst[at]diakonie-muelheim.de

Öffnungszeiten:
montags, dienstags, freitags: 7.30 - 16.30 Uhr
mittwochs: 7.30 - 13 Uhr
donnerstags: 7.30 - 18 Uhr



Diakonie gab Kirchenleitung praktischen Einblick in die Arbeit

Visite der Kirchenleitung in einer Offenen Ganztagsschule und in der Therapeutischen Wohngemeinschaft

Besuche bedeuten persönliches Kennenlernen, bedeuten Gespräche und gemeinsames Erleben. Zwei Tage lang war nun – am 1. und 2. Februar 2019 – die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland zu Besuch im Kirchenkreis An der Ruhr. Diese Visite führte Vertreter der Kirchenleitung auch in zwei Einrichtungen des Diakonischen Werkes im Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr und bot ihnen anschauliche Einblicke in die praktische Arbeit sehr verschiedener Abteilungen der Mülheimer Diakonie: der „Abteilung Soziale Dienste 3 – Schulprojekte“ und der „Therapeutischen Wohngemeinschaft“ (TWG).

Die Kinder sind aufgekratzt: Besuch! Muffins haben sie gebacken, wie es sich für gute Gastgeber gehört und jetzt begrüßen sie auch noch alle per Handschlag. Obwohl… Ein wenig enttäuscht ist ein Junge schon: „Wo sind denn die Kinder?“ Spielkameraden sind diesmal nicht dabei. Erwachsener Besuch ist es, der in die Städtische Gemeinschaftsgrundschule an der Heinrichstraße gekommen ist, um dort die Arbeit der Offenen Ganztagsgrundschule (OGS) in Trägerschaft des Diakonischen Werkes kennenzulernen. Mit Geschäftsführung, Schulleitung und Fachberatung kommen die drei Mitglieder der Kirchenleitung und ein Vertreter des Kreissynodalvorstandes (KSV) dabei ins Gespräch. Sie gehen durch die OGS-Räume, erleben die Kinder beim Basteln, Stopptanzen und bei der Einrad-AG in der Turnhalle.

Ein Einblick in den Alltag ist es, der das gute Konzept und das Engagement der Fachleute deutlich macht, der die enge Zusammenarbeit zwischen Diakonie und Schule zeigt und auch die Verbindung zu Kirche und Kirchengemeinden. „Die erste OGS-Gruppe haben wir 2004 eingerichtet; seit 2005 machen wir die Betreuung im Synodenauftrag“, erläutert Birgit Hirsch-Palepu, stellvertretende Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes.

Fast ebenso lang – seit 2006 – gibt es die OGS an der Grundschule an der Heinrichstraße, von Anfang an in Trägerschaft der Diakonie. Stark gewachsen ist das Angebot am Standort seitdem und so zeigt der Rundgang auch die räumlich beengte Situation. „Wir warten täglich darauf, dass der Neubau ausgeschrieben wird“, betont Schulleiter Martin Zeller. OGS und Verlässliche Grundschule (VGS) sollen neben zusätzlichen Unterrichtsräumen Platz in dem neuen Gebäude finden; derzeit läuft die Betreuung in Pavillons sowie einem Klassenraum. Drei Gruppen mit 90 Kindern hält das Diakonische Werk an der Schule vor – der Bedarf ist höher, das wissen alle Beteiligten. „Derzeit können wir Plätze nur an Kinder von vollzeitarbeitenden Eltern und Alleinerziehende vergeben“, sagt Martin Zeller, der ebenso wie Katja Krull als stellvertretende Schulleiterin von verschiedenen Angeboten berichtet, um Eltern und Schüler teils schon vor dem Schulstart zu unterstützen.

Insgesamt ist das Diakonische Werk Träger von 42 Betreuungsgruppen. An 13 Standorten hält die Diakonie OGS-Gruppen vor. Hinzu kommen VGS-Gruppen an zehn Standorten, Ganztagsoffensiven an vier weiterführenden Schulen sowie Schulsozialarbeit. Laut Michael John, Leiter der Abteilung Schulprojekte, werden so aktuell rund 1.500 Schüler betreut. Zudem hebt er besonders die individuelle Ausgestaltung der einzelnen Standorte hervor, deren Konzepte stets in enger Kooperation mit der Schule erarbeitet werden und auf die Gegebenheiten im Quartier abgestimmt sind: „Es gibt Standorte, die machen eine so intensive Elternarbeit, dass auch Hausbesuche angeboten werden.“ Die Schulsozialarbeit nennt er als wichtiges Angebot an der Nahtstelle zwischen Schule und Diakonie.

Vom Fach sind die Mitglieder der Kirchenleitung – das zeigen die Nachfragen nach Finanzierung und Projektmitteln, nach Seiteneinsteigern und Vernetzung zu Kindertagesstätten. Letzteres gibt es – auch mit der evangelischen Kindertagesstätte „Sonnenblume“, die gegenüber der Grundschule liegt und direkt im Anschluss besucht wird. Birgit Hirsch-Palepu betont zudem die „verstärkten Investitionen in Ausbildung. Wir möchten dem Fachkräftemangel begegnen und halten Praktikumsplätze vor. Zudem kann man bei uns sein Anerkennungsjahr machen.“

Die Praxis steht im Zentrum – und am Ende beschreibt Oberkirchenrätin Henrike Tetz das Gesehene und Gehörte zugleich als „eindrücklich“ und „beeindruckend“. Vom  „Bildungsschwerpunkt“ des Kirchenkreises An der Ruhr hatte sie bereits gehört; nun empfindet sie vor allem die „gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe“ von Kirchenkreis und Diakonie, von Schule und OGS als bemerkenswert.

Fünf Mitglieder der Kirchenleitung und zwei KSV-Vertreter waren im Rahmen der Visite zudem in der Therapeutischen Wohngemeinschaft zu Gast, deren Team Menschen mit besonderen persönlichen und sozialen Schwierigkeiten betreut. Auch dort standen der praktische Einblick und der persönliche Kontakt zwischen Klienten und Besuchern im Mittelpunkt.