Gemeinsame Sache für den Schutz von Kindern machen Diakonie und Caritas: Fachkräfte des Diakonischen Werkes im Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr und des Caritas Sozialdienste e.V. in Mülheim werden in einer mehrmonatigen Fortbildung zu Kinderschutzfachkräften ausgebildet. Denn – und da sind sich Christiane Thöne als Leiterin des Fachdienstes „Kinder, Jugend- & Familienhilfe“ der Caritas und Sascha Janz als Leiter der Abteilung „Soziale Dienste 1 / Beratung“ der Diakonie einig: „Kinderschutz geht uns alle an.“ Deshalb nehmen nicht nur Mitarbeitende aus dem Bereich der Jugend- und Familienhilfe an dem Kurs teil, sondern auch Fachkräfte aus Schulen und von Familienberatungsstellen. Das Netzwerk wird so in mehrerer Hinsicht erweitert und zugleich die Maschen enger geknüpft.

Der offizielle Titel ist ein wenig sperrig: Zur „Insoweit erfahrenen Fachkraft / Kinderschutzfachkraft gemäß SGB VII und KKG“ werden 21 Mitarbeitende von Diakonie und Caritas seit April 2022 ausgebildet. Die im Laufe dieses Jahres behandelten Themen sind allerdings praxisnah. „Kindeswohlgefährdung erkennen und verstehen“ steht da mit Modul 1 am Anfang. Es folgen unter anderem rechtliche Grundlagen und das Einordnen der eigenen Rolle, Aufgaben und Qualitätskriterien als Fachkraft, bevor mit Model 7 ein Training und Implementationsworkshop zur Präsentation des Erlernten den Abschluss bildet. Mit dem Zertifikatskurs, der ein Hybrid zwischen Online-Einheiten und Präsenzveranstaltungen ist, beauftragten Caritas und Diakonie das LüttringHaus Institut für Sozialraumorientierung, Quartier- und Casemanagement.

Natürlich ist „Kindeswohlgefährdung“ kein neues Thema für Diakonisches Werk und Caritas. Ausgebildete Fachkräfte gibt es bei beiden Wohlfahrtsverbänden bereits. Neu ist allerdings die Kooperation. „Das Thema Kinderschutz ist Netzwerkarbeit“, betont Christiane Thöne, Leiterin des Fachdienstes „Kinder, Jugend- & Familienhilfe“ des Caritas Sozialdienste e.V. „Uns ist ein Anliegen, zum Wohl der Mülheimer Kinder zusammenzuarbeiten, uns zu vernetzen, um vorhandenes Wissen und bestehende Ressourcen zu bündeln. Die gemeinsame Fortbildung ist ein Baustein dessen.“ Auch Sascha Janz, der die Abteilung „Soziale Dienste 1 / Beratung“ des Diakonischen Werkes leitet, betont die gute Zusammenarbeit zwischen den Wohlfahrtsverbänden und sieht zugleich die Vernetzung auch innerhalb der Institutionen als großen Gewinn: „Überall da, wo Fachkräfte mit Kindern und Eltern zusammenkommen, muss das Thema präsent sein. Deshalb werden nun nicht nur Mitarbeitende aus der Jugend- und Familienhilfe fortgebildet. Gerade die Teilnehmenden aus Schulen – wie die Schulsozialarbeiter*innen – profitieren im täglichen Arbeitsalltag von dem vermittelten Fachwissen.“ Und so freuen sich alle Beteiligten auf den weiteren lebendigen Austausch über die Verbandsgrenzen hinweg.